Schwachsichtigkeit

Schwachsichtigkeit (Amblyopie)

Als Schwachsichtigkeit oder Amblyopie bezeichnet man eine – meist einseitige - Minderung des Sehvermögens. Auge und Sehsystem sind intakt, aber die “Bildverarbeitung” im Gehirn ist gestört. Die Amblyopie entsteht in der Kindheit, während das Sehen noch gelernt wird. Es gibt verschiedene Ursachen für die Entstehung einer Amblyopie:

  • starke Sehfehler, die nicht rechtzeitig korrigiert werden
  • ein Trübung der Augenlinse oder des Glaskörpers (z.B. ein angeborener Grauer Star),
  • ein über längere Zeit bestehende Störung der Augenöffnung, z.B. durch einen Tumor (z.B. Hämangiom) oder ein herabhängendes Lid (Ptosis). Das „Sehen-Lernen“ ist dadurch gestört oder das Sehen wird wieder verlernt
  • Schielen

In den ersten 3 Fällen kann während des kindlichen Sehenlernens kein scharfes Bild im Gehirn entstehen. Beim Schielen dagegen entstehen im Gehirn Doppelbilder. Wenn der Fehler nicht korrigiert bzw. die schwache Seite trainiert wird, dann  blendet das Gehirn das schwachsichtige Auge immer weiter aus. Nach dem 8.-10. Lebensjahr ist hier keine Korrektur mehr zu erzielen und das Auge bleibt schwachsichtig. Daher ist es eine sehr wichtige Aufgabe des Augenarztes bei Kleinkindern eine Amblyopie und deren Ursachen rechtzeitig zu erkennen und umgehend zu behandeln.                                                                                                                                       Bei der Behandlung der Amblyopie werden eventuell bestehende Sehfehler zunächst mit einer Brille korrigiert. Störungen der Augenöffnung, Schielen oder Trübungen des Auges werden ggf. operativ behandelt. Das Gehirn muss neu lernen, das bisher vernachlässigte Auge wieder mehr in den Sehvorgang zu integrieren. Daher wird das besser sehende Auge stundenweise verschlossen (z.B. durch Kleben eines Pflasters). So konzentriert sich das Gehirn wieder auf das Training des schwachsinnigen Auges. Das „Abkleben“ des besseren Auges wird von Kindern oft nicht begeistert aufgenommen, ein konsequentes Vorgehen ist aber zwingend nötig, um bleibende Schäden zu vermeiden. Bei guter Therapietreue steigt das Sehvermögen an und das störende Pflaster ist kurz nach der Einschulung nicht mehr notwendig.

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